| | | Anna Grath | Mdr: cafe trend, 2008-08-23 | | Zitat aus der Sendung : Jeder Trend provoziert einen Gegentrend.
Während sich die einen ein virtuelles Parrallelleben schaffen, bleiben
andere lieber mit allen Sinnen und beiden Füßen auf der Erde. Die
Illustratorin Anna Grath ist eine von den anderen. |  |
Tränenschön und Nervenkräutel | Brigitte woman, 2008-04-02 | | "Wenn man Pflanzen genau beobachtet, entdeckt man ihre Seele"
Zuerst hat sie nur Schilder gemalt, weil im Dorf behannt war,
dass die Anna sich gut mit Farben auskennt. Dann fing sie an
regelmässig auf dem Kräuterhof Artesima zu arbeiten, weil es im
20.Häuser Örtchen Hopfen im Algäu keinen nahegelegenen Job für
eine Schülerin gab. Doch irgendwann war ihre Leidenschaft ge-
weckt. Von diesm Augenblick tauchte Anna Grath in die Welt der
Heilpflanzen, kompromisslos mit Herzblut und all ihren Sinnen.
" Ich habe selber Herbarien angelegt, die Pflanzen in all ihren
Entwicklungsstadien beobachtet, skizziert, gepresst, daran ge-
rochen, sie gegessen, getrunken und alles, was mir beleutend
erschien, über sie gesammelt, alte Weisheiten, Legenden, Aber-
glaube, Poesie°, sagt die 24- Jährige. Herausgekommen ist der
wunderbare Bildband " Tausendschön & Gänsegift, ihre Diplom-
arbeit als Illustratorin, in der sie 24 Pflanzen, zu denen sie
sich besonders hingezogen fühlt einfallsreich und einfühlsam
porträtiert. Eine , so die Künstlerin, basisbotanische Besee-
lungsempfehlung, mit der sie die Welt gerne ein wenig bezaubern
würde. Bei uns ist ihr das schon gelungen | |  |
Schetterlingslüge | Page, 0000-00-00 | | Buchprojekt. Zu den perfieden Folgen von Kriegen zählen
Landminen und Streubomben, die ganze Landstriche in
unwegsames Gelände verwandeln und aufgrund ihrer Ähnlich-
keit mit Bällen oder Schmetterlingen vor allem für Kinder
eine erhebliche Gefahr darstellen. Schätzungen zufolge
liegen alleine im Süden des Libanon 10000 Millionen Spreng-
körper. Phillipp Louven, Münsteraner Designstudent hat sich
mit diesem Problem auseinandergesetzt und in Zusammenarbeit
mit dem gemeinnützigem Verein Liberi-pacifer e.v., der Hilfe
für Kinder in Krisengebieten organisiert, ein Kinderbuch ent-
wickelt. The butterfly lie" erzählt von einem Jungen, der
sein Bein durch eine Streubombe verliert und gibt Tips im
Umgang mit Minen und Bomben, die Louven mit Experten erar-
beitete. Durch finanzielle Unterstützung von Children for
a better world e.v. konnte eine Auflage von 10000 Exemplaren
im Coppenrath Verlag veröffentlicht werden.Ein grosser Teil
wurde bereits im Libanon in den entsprechenden Krisenge-
bieten verteilt. | |  |
Inszenierte Bücher | Münstersche Zeitung, 0000-00-00 | | trueffel-ag
Die Trueffel-AG ist ein Projekt für Studenten und Absolventen
der Fachhochschule Münster, Fachbereich Design.
Dort werden aussergewöhnliche Bücher gestaltet, die sich mit
eigenen Texten, Illustrationen, Drucken, Fotografien, Grafiken
und haptischen Umsetzungen, ungewöhnlich vielseitig zeigen.
Die Bücher wurden bereits auf der Frankfurter Buchmesse
in den Jahren 2003/04 und in verschiedenen Ausstellungen
präsentiert. Bei den Ausstellungen werden die Bücher inszeniert
mit Videos, Installationen und Objekten, die die Interpretationen
der Bücher atmosphärisch unterstützen.
Vom 26. Februar bis 19. März 06 werden die Bücher im Kloster
Bentlage in Rheine zu sehen sein. Wieder mit ergänzenden
Installationen und auch neusten studentischen Arbeiten, dem
Ergebnis eines Semesterprojektes,bei dem jeder Teinehmer
willkürlich einen Gegenstand erhielt (z.B. Kaurischnecke, Batterie,
Gänsefeder, Rakete, Gerbera, Federball, Spiegel),
der dann zu seinem Buchthema wurde und der auch bei der
Präsentation des entsprechenden Buches eine Rolle spielen
wird.In seiner Arbeit "Die Decker Theorie" geht Dirk Kraft bei-
spielsweise auf die Macht der Einbildung ein. Was bilden wir
uns ein, wenn alles denkbar erscheint, was sehen wir, wenn
nichts sichtbar ist? So entstanden im Laufe von zwei Jahren
aus der Begegnung mit einer ihm unbekannten,aber offen-
sichtlich faszinierenden Frau eine Reihe von Gedichten, mono-
chromen Druckgrafiken, Installationen und Musikstücken,
deren Inhalt wahrscheinlich - darüber lässt er den Betrachter
im unklaren - nicht die Realität, sondern nur die Einbildung,
die Hoffnung, die Sehnsucht seines eigenen Ichs wieder-
spiegeln.In einer schier endlosen Tradition von Künstlern
stehend, deren Inspiration eine Muse war, wirft sich am Ende
dieser Arbeit jedoch die berechtigte Frage nach der realen
Exsistenz seiner Inspiration auf. Ob seine Arbeit nun ein Lob-
lied auf die Liebe, den Wahnsinn oder gar beides ist, dazu
äussert er sich nicht: Der Betrachter ist gezwungen sich aus
vielen Fragmenten sein eigenes Bild,seine eigene Illusion
zusammenzusetzen.
Die meisten Projekte sind beispielhaft für ein schon vom
ersten Semester an behutsam zielorientiertes Studium. Im
Fach "Gestaltungslehre" läßt Prof. M.Stamm jeden Studenten
ein Semesterbuch anlegen, in dem alle Aufgaben und Ereig-
nisse so festgehalten werden, daß dabei schon rhythmische
Gestaltung und Harmonierung von Doppelseiten erprobt
werden. Zusätzlich macht jeder Student eine Buchdokumen-
tation über alle Werkstätten. Dann im 2. Semester erarbeiten
die Buchinteressierten ein selbsterwähltes Thema für ihre
erste Fachprüfung. Hier werden oft interessante Bücher für
Ausstellungen der trueffel-ag " entdeckt". Im Rahmen dieser
Prüfung spielt auch die Präsentation eine grosse Rolle.Für
jeden eine wichtige Erfahrung für spätere ausserschulische
Ausstellungen u.s.w., ein Buchthema atmosphärisch im
Raum zu inszenieren.
Ab dem 3. Semester bis zum Diplom kann dann jeder
Student an den speziellen Trueffel Kursen von Prof. Stamm
teilnehmen. Darüber hinaus zeigen sich viele der Ehemaligen
daran interessiert , auch weiterhin, trotz existenzieller Ein-
schränkung des Berufslebens im In- und Ausland, Bücher
im Rahmen des Projektanspruches zu gestalten. Hier sind
auch besonders die neuen " Kleinen Trueffel" Bücher interes-
sant. >17,5 x 10,5 < Das war die einzige Vorgabe zu einer
seit kurzem begonnenen Edition, die in kleinen Auflagen
erscheinen und in Buchläden, Museumsshops,
im Netz u.s.w. gezeigt und angeboten werden sollen
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Trüffelsuche in Rellinghausen | Westdeutsche Allgemeine, 2005-07-28 | | Sie riechen nicht, sie schmecken nicht und trotzdem sind sie kostbar-wie Trüffel. Die Bücher der Trueffel-Ag, die jetzt das Kunsthaus Essen zeigt.
Sie haben poetische Namen: Eisnacht, Mondfäden, Träum Dich zusammen, oder Grasklang. Sie sind genäht, geklebt, aufwendig gebunden aus teurem Material, wie beispielweise handgeschöpftes Papier. Und sie sind benutzbar, betastbar, buhlen förmlich um die Berührung durch die Besucher. die Trüffel-Bücher.
Viele Arbeiten sind Unikate. Und nicht alle lassen auf den ersten Blick das "Buch" im Kunstwerk erkennen. Da gibt es Installationen, wie "Träum Dich zusammen" von Alice Roch. Sie untersuchte, ob Zwillinge auch identisch träumen und zeigt Methode und Ergebnisse in einem Buch mit dazugehörigen Bett- Installation im sogenannten "Nacht-Raum des Kunsthauses.
Spätestens dort wird deutlich, dass das Thema "Buch" immer wieder variiert wird und sich von der Geschichte und der Form, in der sie erzählt wird nicht abkoppeln lässt. Da sind Titel wie "Neue Hüfte" von Thomas Knüver, der hochformal und kompliziert arbeitet, dabei aber typografisch klar sein Thema umsetzt und dabei soger ein echtes Hüftgelenk in seine Buch.Licht.Klang.Installation einarbeitet.
Weniger komplex, dafür aber fast liebenswert präsentiert sich auf den ersten Blick "Taschen Theater", ein komplett genähtes Buch mit herausnehmbaren Spielfiguren von Anna Grath. Aber der dargestellte Wal mit einer kalaschnikow zeigt, dass erste Eindrücke täuschen können. Und der dazugehörige stoffbezogene Bildschirm, der einen VIdeoclip abspielt, führt bald in
andere Gedankenwelten.
Mit einem beinahe archäologischen Rechercheaufwand grub sich Marie-Luise Greb durch die Geschichte eines Hauses "Schlehenweg 5" und zeichnete mit Bildern und Zeichen in wahrer Fleißarbeit auf typografisch hohem Niveau den Weg der früheren Bewohner über mehrere Jahrzehnte nach. So haben fast alle Trüffel-Bücher eine Geschichte, heben vordergründig Profanes auf eine andere Erzähl- und vor allem Darstellungsebene.
Bemerkenswert an dieser Ausstellung ist ihr theoretischer Ansatz, das "Buch" zu thematisieren und trotzdem eine sinnlich (an-) fassbare Schau zu präsentieren. Die Arbeiten entziehen sich dem Betrachter nicht, wollen vielmehr betastet, gedreht und manchmal sogar bespielt werden. Natürlich nur von Erwachsenen, denn kindgerecht ist dieses Sommerprojekt nun wahrlich nicht. Vieles ist fragil, manches hintergründig - im wahrsten Sinne des Wortes - präsentiert, so dass der momentane "Benutzer", wie im Nachtraum mit seinen grossen Installationen, selber Teil der Schau wird.
Auf jeden Fall wird der Parcours auch nach zwei Stunden nicht langweilig. |  |
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